Freitag, 30. Dezember 2011

Suchtverhalten - ... Teil 3.3 Ess-Brech-Sucht = Bulimie (Bulimia nervosa)


HÄUFIGKEIT,VERLAUF UND FOLGEN DER BULIMIE


Häufigkeit
Wie die Magersucht tritt auch die Bulimia nervosa vor allem in modernen Ländern auf, wo Nahrung im Überfluss vorhanden und jederzeit verfügbar ist. Die bulimische Essstörung kommt mehr als doppelt so häufig vor wie die Magersucht: Etwa 2-3% der heranwachsenden Mädchen und Frauen leiden unter dieser Krankheit. Die meisten Betroffenen, sicher 90%, sind Mädchen und Frauen. Doch zunehmend berichten auch junge Männer, dass sie aus Angst vor dem Dicksein ihr Essverhalten kontrollieren und unter Heißhunger, Essanfällen und Gegenmaßnahmen wie Erbrechen leiden.

Bulimische Symptome, ohne dass alle Kriterien für eine Diagnose erfüllt sind, d.h. einzelne Merkmale wie Heißhunger, Essanfälle oder auch Erbrechen, treten bei sehr viel mehr Menschen auf. In bestimmten Bevölkerungsgruppen (z.B. bei jungen Frauen zwischen 20 und 30, die sich in Ausbildung befinden oder studieren) sind es mehr als 20%, die zumindest für einige Zeit bulimisches Essverhalten anwenden.

Verlauf
Bei den meisten Patientinnen mit Bulimia nervosa beginnt die Krankheit nach der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter. Oft beginnt die bulimische Essstörung mit Diäten oder Schlankheitskuren, in deren Verlauf dann erstmals Heißhungergefühle und Essattacken auftreten. Nicht selten beginnt eine bulimische Erkrankung auch mit einer magersüchtigen Phase, manchmal führt auch eine Behandlung dazu, dass die Magersucht überwunden wird, also das Gewicht sich wieder normalisiert, jedoch Essanfälle und Gegenmaßnahmen wie z.B. Erbrechen hinzugekommen sind. Typisch für den Verlauf der Bulimie sind auch häufige Wechsel von normalem Essverhalten mit Phasen von bulimischen Merkmalen.

Langfristig werden etwa ein Drittel der Patientinnen wieder gesund, oft jedoch erst nach etlichen Jahren. Zwei Drittel der Patientinnen leiden sehr lange unter bulimischen Beschwerden, auch wenn es zwischenzeitlich immer wieder zu Normalisierungen kommt.

Folgen
Wie auch die Magersucht hat die Bulimie ausgeprägte körperliche und psychische Folgen. Auch der Körper der bulimischen Patientinnen leidet unter Mangelernährung! Zwar ist das Gewicht normal, jedoch wird die Nahrung auf sehr unausgewogene Art und mangelhaft zugeführt; außerdem führen die Essanfälle und die eingesetzten Gegenmaßnahmen zu teilweise erheblichen körperlichen Schäden.
Besonders häufig sind Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, die mit einem pathologischen Befund des Blutbildes einhergehen und zu ernsthaften Störungen des Kreislaufsystems und der Nierenfunktionen führen können. Die hormonellen Änderungen und Störungen sind vielfältig und betreffen v.a. die reproduktiven Funktionen, haben aber auch erhebliche Auswirkungen auf andere Organsysteme, u.a. den Hirnstoffwechsel. Weitere körperliche Folgen sind: Ausgeprägte Schäden des Zahnschmelzes (verursacht durch die Magensäure beim Erbrechen); Verletzungen, Risse und Entzündungen der Speiseröhre und des Schlundes; abnorme Vergrößerungen der Ohrspeicheldrüsen (bei Essanfällen und beim Erbrechen müssen ernorme Mengen an Speichel produziert werden); Menstruationsstörungen, Herzrhythmusstörungen.

Personen mit Bulimia nervosa leiden sehr häufig unter depressiven Störungen, die teilweise die Kriterien für eine schwere Depression erfüllen und behandelt werden müssen. Häufig sind die depressiven Beschwerden Folge der bulimischen Essstörung (bedingt durch soziale Isolation und Selbstwertprobleme), manchmal treten sie jedoch auch gleichzeitig oder schon vor Beginn der Bulimie auf.
Andere psychische Folgen und Begleiterscheinungen der Bulimie sind Angstsymptome (vor allem Angst vor sozialen Situationen), Abhängigkeiten (von Alkohol, aber auch von Tabletten), Schuldgefühle, Scham und eine auffällige emotionale Labilität.
Die psychische Labilität kann Folge wie auch Ursache der Bulimie sein. Wie bei der Magersucht sind die meisten Familien schnell überfordert mit der Situation des erkrankten Familienmitglieds, es kommt zu Spannungen und Konflikten, die die Problematik der Patientin weiter verschärfen können. Allerdings ist es auch typisch für bulimische Patientinnen, ihr gestörtes Essverhalten so lange wie möglich zu verbergen – die Bulimie gilt als "heimliche Krankheit".

Suchtverhalten - ... Teil 3.2 Ess-Brech-Sucht = Bulimie (Bulimia nervosa)


Dem Verlangen nach Currywurst, Schokotorte oder Himbeereis hin und wieder nachzugeben, ist gesund und menschlich. Kritisch wird es, wenn die Gier nach Essen und der Zwang, es danach wieder loszuwerden, das Leben bestimmen.


Das Verhaltensmuster ist fast bei allen von Bulimie Betroffenen gleich: Sie empfinden ihren Hunger als übermächtig. Sie schleichen zum Kühlschrank und verschlingen wie im Rausch alles, was sie finden. Doch zwischen fünf Scheiben Toast, der Familienpackung Eiscreme, Fleischsalat, Pizza und einem Glas Marmelade verwandelt sich ihre Lust in Ekel. Der treibt sie ins Bad, wo sie zigtausend Kilokalorien ins Klo erbrechen.

Betroffen sind vor allem junge Frauen

Danach fühlen sie nur noch Scham. Nie wieder wollen sie die Kontrolle verlieren. Morgen, so schwören sie sich, werden sie fasten und ins Fitnessstudio gehen. Tatsächlich haben sie aber längst für die nächste Fressattacke eingekauft.


Solche oder ähnliche Szenen spielen sich in zehntausenden deutschen Wohnungen ab. Außer den Betroffenen bekommt meistens niemand etwas davon mit.
Mediziner nennen diese Ess-Störung Bulimia nervosa. Sie liegt vor, wenn
  • Menschen panische Angst vor Übergewicht haben;
  • regelmäßig von Essanfällen überwältigt werden;
  • mit allen Mitteln versuchen, die Dickmacher wieder los zu werden.
Wer unter einer solchen Ess-Störung leidet, beschäftigt sich permanent mit Essen, Kalorien, Körpergewicht, Diät oder mit seiner Figur. Dem Verlangen nach Currywurst, Schokotorte oder Himbeereis hin und wieder nachzugeben, ist gesund und menschlich. Kritisch wird es, wenn die Gier nach Essen und der Zwang, es danach wieder loszuwerden, das Leben bestimmen.
Das Verhaltensmuster ist fast bei allen von Bulimie Betroffenen gleich: Sie empfinden ihren Hunger als übermächtig. Sie schleichen zum Kühlschrank und verschlingen wie im Rausch alles, was sie finden. Doch zwischen fünf Scheiben Toast, der Familienpackung Eiscreme, Fleischsalat, Pizza und einem Glas Marmelade verwandelt sich ihre Lust in Ekel. Der treibt sie ins Bad, wo sie zigtausend Kilokalorien ins Klo erbrechen.

Betroffen sind vor allem junge Frauen

Danach fühlen sie nur noch Scham. Nie wieder wollen sie die Kontrolle verlieren. Morgen, so schwören sie sich, werden sie fasten und ins Fitnessstudio gehen. Tatsächlich haben sie aber längst für die nächste Fressattacke eingekauft.
Solche oder ähnliche Szenen spielen sich in zehntausenden deutschen Wohnungen ab. Außer den Betroffenen bekommt meistens niemand etwas davon mit.
Mediziner nennen diese Ess-Störung Bulimia nervosa. Sie liegt vor, wenn
  • Menschen panische Angst vor Übergewicht haben;
  • regelmäßig von Essanfällen überwältigt werden;
  • mit allen Mitteln versuchen, die Dickmacher wieder los zu werden.
Wer unter einer solchen Ess-Störung leidet, beschäftigt sich permanent mit Essen, Kalorien, Körpergewicht, Diät oder mit seiner Figur.
Wissenschaftler nehmen an, dass jede hundertste Frau bulimisch ist. Frauen sind zehn Mal häufiger betroffen als Männer. Einige Experten sehen Bulimiker als gescheiterte Magersüchtige an. Tatsächlich waren viele magersüchtig, bevor sie in die Ess-Brech-Sucht abgerutscht sind. Bei der ersten Essattacke sind Frauen meistens zwischen 18 und 20 Jahre alt.
Der Begriff Bulimie kommt aus dem Griechischen und bedeutet, wörtlich übersetzt, Ochsenhunger. Vermutlich litten auch schon Menschen in der Antike an Ess-Brech-Sucht. Seit rund 30 Jahren gilt die Bulimie als seelische Störung.
Wissenschaftler nehmen an, dass jede hundertste Frau bulimisch ist. Frauen sind zehn Mal häufiger betroffen als Männer. Einige Experten sehen Bulimiker als gescheiterte Magersüchtige an. Tatsächlich waren viele magersüchtig, bevor sie in die Ess-Brech-Sucht abgerutscht sind. Bei der ersten Essattacke sind Frauen meistens zwischen 18 und 20 Jahre alt.
Der Begriff Bulimie kommt aus dem Griechischen und bedeutet, wörtlich übersetzt, Ochsenhunger. Vermutlich litten auch schon Menschen in der Antike an Ess-Brech-Sucht. Seit rund 30 Jahren gilt die Bulimie als seelische Störung.

Suchtverhalten - ... Teil 3.1 Ess-Brech-Sucht = Bulimie (Bulimia nervosa)


Bulimie, Essstörung; Angst und ständige übermäßige Sorge um Gewicht und Figur führen zu Episoden, bei denen die betroffene Person in kurzer Zeit sehr viel isst und sich der Nahrung anschließend durch absichtliches Erbrechen, Abführmittel oder Fasten wieder entledigt oder mit starker körperlicher Anstrengung versucht, das Gewicht zu verringern.

Bulimieverhalten beobachtet man manchmal auch bei Anorexia nervosa (Magersucht), aber die Bulimie allein führt nicht zu starkem Gewichtsverlust. Sie kann jedoch Darmbeschwerden und schweren Kaliummangel auslösen; außerdem schädigt die Säure in dem Erbrochenen häufig die Zähne. In der Regel entwickelt sich die Bulimie bei Jugendlichen (vorwiegend bei jungen Frauen) als Folge verschiedener psychischer Belastungen; der eindeutigste Faktor ist dabei die gesellschaftliche Betonung eines schlanken Schönheitsideals. Zur Behandlung der Störung dienen verschiedene Formen der Gruppen- und Verhaltenstherapie. Da Patienten mit Bulimie vielfach auch an Depressionen leiden, helfen in manchen Fällen auch antidepressive Medikamente.


Die Bulimie
Bulimikerinnen verstecken ihre Krankheit, die oft mit Diäten beginnt. Sie stopfen Lebensmittel in sich hinein und erbrechen amschließend absichtlich - aus Angst vor Gewichtszunahme. Meist handelt es sich um nach außen hin selbstbewusste, beliebte Mädchen, die sich innerlich verzweifelt und leer fühlen.

Die Merkmale
Heißhungeranfälle, bei denen große Mengen Nahrung verschlungen werden; Maßnahmen zu Vermeidung einer Gewichtszunahme wie willentliches Erbrechen, Hungern, Einnahme von Abführmitteln; krankhafte Furcht, dick zu werden. Die körperlichen Folgeschäden Schwellungen der Speicheldrüsen, Zahnschmelzschäden, Speiseröhreneinrisse, Magenwand- und Nierenschäden, Herzrythmusstörungen, Regel kann ausbleiben.

Die seelischen Folgeerscheinungen
Sozialer Rückzug, Depressionen, Selbstabwertung.