Freitag, 30. Dezember 2011

Suchtverhalten - ... Teil 3.3 Ess-Brech-Sucht = Bulimie (Bulimia nervosa)


HÄUFIGKEIT,VERLAUF UND FOLGEN DER BULIMIE


Häufigkeit
Wie die Magersucht tritt auch die Bulimia nervosa vor allem in modernen Ländern auf, wo Nahrung im Überfluss vorhanden und jederzeit verfügbar ist. Die bulimische Essstörung kommt mehr als doppelt so häufig vor wie die Magersucht: Etwa 2-3% der heranwachsenden Mädchen und Frauen leiden unter dieser Krankheit. Die meisten Betroffenen, sicher 90%, sind Mädchen und Frauen. Doch zunehmend berichten auch junge Männer, dass sie aus Angst vor dem Dicksein ihr Essverhalten kontrollieren und unter Heißhunger, Essanfällen und Gegenmaßnahmen wie Erbrechen leiden.

Bulimische Symptome, ohne dass alle Kriterien für eine Diagnose erfüllt sind, d.h. einzelne Merkmale wie Heißhunger, Essanfälle oder auch Erbrechen, treten bei sehr viel mehr Menschen auf. In bestimmten Bevölkerungsgruppen (z.B. bei jungen Frauen zwischen 20 und 30, die sich in Ausbildung befinden oder studieren) sind es mehr als 20%, die zumindest für einige Zeit bulimisches Essverhalten anwenden.

Verlauf
Bei den meisten Patientinnen mit Bulimia nervosa beginnt die Krankheit nach der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter. Oft beginnt die bulimische Essstörung mit Diäten oder Schlankheitskuren, in deren Verlauf dann erstmals Heißhungergefühle und Essattacken auftreten. Nicht selten beginnt eine bulimische Erkrankung auch mit einer magersüchtigen Phase, manchmal führt auch eine Behandlung dazu, dass die Magersucht überwunden wird, also das Gewicht sich wieder normalisiert, jedoch Essanfälle und Gegenmaßnahmen wie z.B. Erbrechen hinzugekommen sind. Typisch für den Verlauf der Bulimie sind auch häufige Wechsel von normalem Essverhalten mit Phasen von bulimischen Merkmalen.

Langfristig werden etwa ein Drittel der Patientinnen wieder gesund, oft jedoch erst nach etlichen Jahren. Zwei Drittel der Patientinnen leiden sehr lange unter bulimischen Beschwerden, auch wenn es zwischenzeitlich immer wieder zu Normalisierungen kommt.

Folgen
Wie auch die Magersucht hat die Bulimie ausgeprägte körperliche und psychische Folgen. Auch der Körper der bulimischen Patientinnen leidet unter Mangelernährung! Zwar ist das Gewicht normal, jedoch wird die Nahrung auf sehr unausgewogene Art und mangelhaft zugeführt; außerdem führen die Essanfälle und die eingesetzten Gegenmaßnahmen zu teilweise erheblichen körperlichen Schäden.
Besonders häufig sind Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, die mit einem pathologischen Befund des Blutbildes einhergehen und zu ernsthaften Störungen des Kreislaufsystems und der Nierenfunktionen führen können. Die hormonellen Änderungen und Störungen sind vielfältig und betreffen v.a. die reproduktiven Funktionen, haben aber auch erhebliche Auswirkungen auf andere Organsysteme, u.a. den Hirnstoffwechsel. Weitere körperliche Folgen sind: Ausgeprägte Schäden des Zahnschmelzes (verursacht durch die Magensäure beim Erbrechen); Verletzungen, Risse und Entzündungen der Speiseröhre und des Schlundes; abnorme Vergrößerungen der Ohrspeicheldrüsen (bei Essanfällen und beim Erbrechen müssen ernorme Mengen an Speichel produziert werden); Menstruationsstörungen, Herzrhythmusstörungen.

Personen mit Bulimia nervosa leiden sehr häufig unter depressiven Störungen, die teilweise die Kriterien für eine schwere Depression erfüllen und behandelt werden müssen. Häufig sind die depressiven Beschwerden Folge der bulimischen Essstörung (bedingt durch soziale Isolation und Selbstwertprobleme), manchmal treten sie jedoch auch gleichzeitig oder schon vor Beginn der Bulimie auf.
Andere psychische Folgen und Begleiterscheinungen der Bulimie sind Angstsymptome (vor allem Angst vor sozialen Situationen), Abhängigkeiten (von Alkohol, aber auch von Tabletten), Schuldgefühle, Scham und eine auffällige emotionale Labilität.
Die psychische Labilität kann Folge wie auch Ursache der Bulimie sein. Wie bei der Magersucht sind die meisten Familien schnell überfordert mit der Situation des erkrankten Familienmitglieds, es kommt zu Spannungen und Konflikten, die die Problematik der Patientin weiter verschärfen können. Allerdings ist es auch typisch für bulimische Patientinnen, ihr gestörtes Essverhalten so lange wie möglich zu verbergen – die Bulimie gilt als "heimliche Krankheit".

Suchtverhalten - ... Teil 3.2 Ess-Brech-Sucht = Bulimie (Bulimia nervosa)


Dem Verlangen nach Currywurst, Schokotorte oder Himbeereis hin und wieder nachzugeben, ist gesund und menschlich. Kritisch wird es, wenn die Gier nach Essen und der Zwang, es danach wieder loszuwerden, das Leben bestimmen.


Das Verhaltensmuster ist fast bei allen von Bulimie Betroffenen gleich: Sie empfinden ihren Hunger als übermächtig. Sie schleichen zum Kühlschrank und verschlingen wie im Rausch alles, was sie finden. Doch zwischen fünf Scheiben Toast, der Familienpackung Eiscreme, Fleischsalat, Pizza und einem Glas Marmelade verwandelt sich ihre Lust in Ekel. Der treibt sie ins Bad, wo sie zigtausend Kilokalorien ins Klo erbrechen.

Betroffen sind vor allem junge Frauen

Danach fühlen sie nur noch Scham. Nie wieder wollen sie die Kontrolle verlieren. Morgen, so schwören sie sich, werden sie fasten und ins Fitnessstudio gehen. Tatsächlich haben sie aber längst für die nächste Fressattacke eingekauft.


Solche oder ähnliche Szenen spielen sich in zehntausenden deutschen Wohnungen ab. Außer den Betroffenen bekommt meistens niemand etwas davon mit.
Mediziner nennen diese Ess-Störung Bulimia nervosa. Sie liegt vor, wenn
  • Menschen panische Angst vor Übergewicht haben;
  • regelmäßig von Essanfällen überwältigt werden;
  • mit allen Mitteln versuchen, die Dickmacher wieder los zu werden.
Wer unter einer solchen Ess-Störung leidet, beschäftigt sich permanent mit Essen, Kalorien, Körpergewicht, Diät oder mit seiner Figur. Dem Verlangen nach Currywurst, Schokotorte oder Himbeereis hin und wieder nachzugeben, ist gesund und menschlich. Kritisch wird es, wenn die Gier nach Essen und der Zwang, es danach wieder loszuwerden, das Leben bestimmen.
Das Verhaltensmuster ist fast bei allen von Bulimie Betroffenen gleich: Sie empfinden ihren Hunger als übermächtig. Sie schleichen zum Kühlschrank und verschlingen wie im Rausch alles, was sie finden. Doch zwischen fünf Scheiben Toast, der Familienpackung Eiscreme, Fleischsalat, Pizza und einem Glas Marmelade verwandelt sich ihre Lust in Ekel. Der treibt sie ins Bad, wo sie zigtausend Kilokalorien ins Klo erbrechen.

Betroffen sind vor allem junge Frauen

Danach fühlen sie nur noch Scham. Nie wieder wollen sie die Kontrolle verlieren. Morgen, so schwören sie sich, werden sie fasten und ins Fitnessstudio gehen. Tatsächlich haben sie aber längst für die nächste Fressattacke eingekauft.
Solche oder ähnliche Szenen spielen sich in zehntausenden deutschen Wohnungen ab. Außer den Betroffenen bekommt meistens niemand etwas davon mit.
Mediziner nennen diese Ess-Störung Bulimia nervosa. Sie liegt vor, wenn
  • Menschen panische Angst vor Übergewicht haben;
  • regelmäßig von Essanfällen überwältigt werden;
  • mit allen Mitteln versuchen, die Dickmacher wieder los zu werden.
Wer unter einer solchen Ess-Störung leidet, beschäftigt sich permanent mit Essen, Kalorien, Körpergewicht, Diät oder mit seiner Figur.
Wissenschaftler nehmen an, dass jede hundertste Frau bulimisch ist. Frauen sind zehn Mal häufiger betroffen als Männer. Einige Experten sehen Bulimiker als gescheiterte Magersüchtige an. Tatsächlich waren viele magersüchtig, bevor sie in die Ess-Brech-Sucht abgerutscht sind. Bei der ersten Essattacke sind Frauen meistens zwischen 18 und 20 Jahre alt.
Der Begriff Bulimie kommt aus dem Griechischen und bedeutet, wörtlich übersetzt, Ochsenhunger. Vermutlich litten auch schon Menschen in der Antike an Ess-Brech-Sucht. Seit rund 30 Jahren gilt die Bulimie als seelische Störung.
Wissenschaftler nehmen an, dass jede hundertste Frau bulimisch ist. Frauen sind zehn Mal häufiger betroffen als Männer. Einige Experten sehen Bulimiker als gescheiterte Magersüchtige an. Tatsächlich waren viele magersüchtig, bevor sie in die Ess-Brech-Sucht abgerutscht sind. Bei der ersten Essattacke sind Frauen meistens zwischen 18 und 20 Jahre alt.
Der Begriff Bulimie kommt aus dem Griechischen und bedeutet, wörtlich übersetzt, Ochsenhunger. Vermutlich litten auch schon Menschen in der Antike an Ess-Brech-Sucht. Seit rund 30 Jahren gilt die Bulimie als seelische Störung.

Suchtverhalten - ... Teil 3.1 Ess-Brech-Sucht = Bulimie (Bulimia nervosa)


Bulimie, Essstörung; Angst und ständige übermäßige Sorge um Gewicht und Figur führen zu Episoden, bei denen die betroffene Person in kurzer Zeit sehr viel isst und sich der Nahrung anschließend durch absichtliches Erbrechen, Abführmittel oder Fasten wieder entledigt oder mit starker körperlicher Anstrengung versucht, das Gewicht zu verringern.

Bulimieverhalten beobachtet man manchmal auch bei Anorexia nervosa (Magersucht), aber die Bulimie allein führt nicht zu starkem Gewichtsverlust. Sie kann jedoch Darmbeschwerden und schweren Kaliummangel auslösen; außerdem schädigt die Säure in dem Erbrochenen häufig die Zähne. In der Regel entwickelt sich die Bulimie bei Jugendlichen (vorwiegend bei jungen Frauen) als Folge verschiedener psychischer Belastungen; der eindeutigste Faktor ist dabei die gesellschaftliche Betonung eines schlanken Schönheitsideals. Zur Behandlung der Störung dienen verschiedene Formen der Gruppen- und Verhaltenstherapie. Da Patienten mit Bulimie vielfach auch an Depressionen leiden, helfen in manchen Fällen auch antidepressive Medikamente.


Die Bulimie
Bulimikerinnen verstecken ihre Krankheit, die oft mit Diäten beginnt. Sie stopfen Lebensmittel in sich hinein und erbrechen amschließend absichtlich - aus Angst vor Gewichtszunahme. Meist handelt es sich um nach außen hin selbstbewusste, beliebte Mädchen, die sich innerlich verzweifelt und leer fühlen.

Die Merkmale
Heißhungeranfälle, bei denen große Mengen Nahrung verschlungen werden; Maßnahmen zu Vermeidung einer Gewichtszunahme wie willentliches Erbrechen, Hungern, Einnahme von Abführmitteln; krankhafte Furcht, dick zu werden. Die körperlichen Folgeschäden Schwellungen der Speicheldrüsen, Zahnschmelzschäden, Speiseröhreneinrisse, Magenwand- und Nierenschäden, Herzrythmusstörungen, Regel kann ausbleiben.

Die seelischen Folgeerscheinungen
Sozialer Rückzug, Depressionen, Selbstabwertung.

Freitag, 4. November 2011

Suchtverhalten - ... Teil 2.5 Magersucht = Anorexia nervosa


HÄUFIGKEIT, VERLAUF UND FOLGEN DER MAGERSUCHT

Häufigkeit
Anorexia nervosa kommt in modernen Ländern, in denen Nahrung im Überfluss vorhanden ist, viel häufiger vor als in armen Ländern. Besonders in den Gesellschaften, wo ein Schlankheitsideal ausgeprägt ist, leiden mehr Menschen unter Magersucht. Mehr als 80% der Betroffenen sind Mädchen und Frauen, jedoch scheint es, als sei der Anteil der anorektischen Männer in den letzten Jahrzehnten gestiegen.
Bei heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen liegt die Häufigkeit dieser Erkankung bei knapp 1%, d.h. fast jede 100. heranwachsende Frau leidet unter Anorexia nervosa.
Weit häufiger noch kommt es vor, dass junge Frauen unter einem großen Teil der typischen magersüchtigen Merkmale leiden, also auch erheblich essgestört sind, auch wenn sie nicht immer alle diagnostischen Kriterien erfüllen. Die genaue Häufigkeit bei Jungen und Männern kann nur geschätzt werden, sie ist deutlich niedriger, exakte Zahlen liegen bisher nicht vor.

Verlauf
Bei den meisten von Magersucht Betroffenen beginnt die Krankheit während oder kurz nach der Pubertät. In den letzten Jahren mehren sich Hinweise, dass auch sehr junge Mädchen im Alter von 10-12 Jahren schon magersüchtiges Verhalten entwickeln. Oft ist der Beginn der Essstörung mit belastenden Ereignissen verbunden, z.B. Konflikte in der Familie, Scheidung der Eltern, Wohnortwechsel, Studienbeginn oder andere einschneidende Veränderungen in der gewohnten Umgebung.

Der weitere Verlauf der Erkrankung kann sehr unterschiedlich sein. Einige überwinden die Störung nach nur einer Episode, die allerdings mehrere Monate oder sogar Jahre dauern kann. Andere erleben über viele Jahre einen Wechsel von Gewichtsabnahme und -zunahme.
Wieder andere entwickeln bulimische Symptome und überwinden zwar die Magersucht, leiden dann aber unter Bulimia nervosa. Und ein nicht geringer Teil entwickelt eine chronische Anorexie, d.h. nimmt weiter ab und bleibt über viele Jahre stark untergewichtig.
Langfristig schaffen es nur wenige Betroffene, die Magersucht aus eigener Kraft zu überwinden; viele entwickeln eine dauerhafte Essstörung, und etwa 10-15% der Magersüchtigen sterben an den Folgen ihrer Erkrankung. Damit ist die Anorexie die tödlichste psychische Störung, die wir kennen. Sehr häufig sind zusätzliche psychische Störungen zu beobachten, wie z. B. Depressionen, Zwangssymptome, Ängste, zumeist als Folge der Essstörung, manchmal als zusätzliche Komplikation oder auch als eine von vielen Ursachen.

Folgen

Jede Magersucht hat ausgeprägte körperliche und psychische Folgen. Auffälligste körperliche Folge der Anorexia nervosa ist das Untergewicht. Die Mangelernährung beeinträchtigt die meisten wichtigen Organe und kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Auch das absichtliche Erbrechen, der exzessive Sport und der Missbrauch von Abführ- und Entwässerungsmitteln können erhebliche Störungen verursachen. Fast immer sind krankhafte Veränderungen im Blutbild (Anämie) und andere auffällige Laborbefunde zu beobachten (zuviel Cholesterin, erhöhter Blut-Harnstoff-Stickstoff, erhöhte Leberwerte).

Besonders besorgniserregend sind die Veränderungen im Elektrolythaushalt, die zu sehr ernsthaften Störungen des Kreislaufsystems und der Nierenfunktionen führen können. Die hormonellen Änderungen und Störungen sind vielfältig und betreffen v.a. die reproduktiven Funktionen, haben aber auch erhebliche Auswirkungen auf andere Organsysteme, u.a. den Hirnstoffwechsel. Krankhafte Befunde finden sich im EKG und im EEG, auch in der Computertomographie des Gehirns lassen sich ausgeprägte Veränderungen des Gehirnvolumens bei magersüchtigen Patienten nachweisen.
Ausgeprägte körperliche Beschwerden sind die Folge: Auszehrung, Hauttrockenheit, Änderungen der Hautbehaarung ("Lanugo"), verlangsamter Herzschlag, Ödeme, Hautverfärbungen, Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen, Erosion des Zahnschmelzes (bei Erbrechen), niedriger Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und – besonders schwerwiegend, weil nicht rückgängig zu machen – Osteoporose.
Psychische Folgen der Magersucht sind depressive Verstimmungen, Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall, Zwangsverhalten, rigides Denken, soziale Isolierung, Ängste vor Öffentlichkeit, Einschränkung der emotionalen Erlebnisfähigkeit.

Nicht wenige der Betroffenen, die unter langdauernder Magersucht leiden, entwickeln so starke Depressionen, dass es zu Selbstmordversuchen kommt. Auch die familiären und sozialen Folgen der Anorexia nervosa sind gravierend. Die meisten Familien sind schnell überfordert mit der Situation des erkrankten Familienmitglieds, es kommt zu Spannungen und Konflikten, die die Problematik der Patientin weiter verschärfen können.





Suchtverhalten - ... Teil 2.4 Magersucht = Anorexia nervosa


Abnehmen um jeden Preis

Ob Fußballergattin oder Serienstar - superdünn ist chic in Hollywood. Auch hierzulande fasten zigtausende Mädchen und junge Frauen für noch dürrere Beinchen. Etliche Magersüchtige hungern sich zu Tode.

Magersucht beginnt oft harmlos: Sie finden sich pummelig, vielleicht wollen Sie nur zwei, drei Kilos abnehmen. Also reißen Sie sich zusammen, verzichten auf Schokoriegel, fangen an zu joggen. Und plötzlich ist es ganz leicht abzunehmen.

Stolz auf die eigene Leistung und motiviert von den Komplimenten der Eltern und Freunde hungern und rennen Sie weiter. Sie studieren Kalorientabellen, verbannen Frittiertes und Gebratenes vom Speiseplan. Später lassen Sie ganze Mahlzeiten ausfallen und kratzen die Butter vom Brot. Irgendwann haben Sie das Ziel aus den Augen verloren: Ihr Körper ist bis auf die Knochen abgemagert. Trotzdem finden Sie sich immer noch zu dick und setzen Vollkornbrot und Gemüsesuppe auf den Index. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist klar: Sie sind magersüchtig.

Magersucht ist eine typische Frauenkrankheit

In Deutschland ist etwa jede zweihundertste Frau irgendwann im Laufe ihres Lebens magersüchtig. Models, Ballett-Tänzerinnen und Turnerinnen sind besonders gefährdet. Zehn magersüchtigen Frauen steht nur ein männlicher Betroffener gegenüber.

Experten sehen mit Sorge, dass die Sucht zu hungern in immer früherem Lebensalter beginnt. Während bisher vor allem Teenager im Alter von 14 bis 16 Jahren in die Magersucht abrutschten, werden in Fachkliniken heute auch 10- und 11-jährige Mädchen behandelt.

Dem Phänomen Magersucht sind Wissenschaftler seit Jahrzehnten auf der Spur. Einige Anhaltspunkte für die Störung haben sie gefunden: Psychologische Faktoren spielen eine Rolle, aber auch genetische. Einschneidende Erlebnisse, zum Beispiel Hänseleien in der Schule, und äußere Einflüsse wie ein propagiertes Schlankheitsideal können die Ess-Störung auslösen. Sicher ist, dass mehrere Faktoren zusammenkommen müssen.

Kaiserin Sisi - die erste prominente Magersüchtige

Magersucht ist kein Zeitgeist-Phänomen. Beschrieben wurde sie schon im 17. Jahrhundert. Den wissenschaftlichen Namen Anorexia nervosa gab die Fachwelt der Krankheit vor mehr als 130 Jahren. Da steckte Sisi, die junge Kaiserin Elisabeth von Österreich, gerade mittendrin im Teufelskreis aus Fasten, Turnen und exzessivem Reiten. Anorexia nervosa bedeutet, frei übersetzt, "seelisch bedingte Appetitlosigkeit". Der deutsche Name Magersucht beschreibt die Krankheit besser.

Einmal gefangen, lässt die Ess-Störung viele ihr ganzes Leben nicht mehr los. Nur etwa jede Zweite schafft es, die Magersucht dauerhaft zu überwinden. Für jede Zehnte endet die Krankheit tödlich. Der ausgezehrte Körper stellt seinen Dienst ein und das Herz bleibt stehen.



Ich bitte um Entschuldigung, aber durch kleine Technische Fehler, wird es wahrscheinlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis der nächste Blogpost hochgeladen werden kann. Vielen Dank.

Suchtverhalten - ... Teil 2.3 Magersucht = Anorexia nervosa

THERAPIE VON MAGERSUCHT

Esstörungen sind häufig auf tieferliegende seelische Ursachen zurückzuführen. Eine Behandlung, die nur auf die Beseitigung der körperlichen Symptome und Verhaltensweisen abzielt, kann keinen dauerhaften Erfolg versprechen.

Notmaßnahmen
Bei starkem Untergewicht und fortschreitender Verschlechter
ung des Gesundhei Lebensgefahr kann nicht nur durch die Abmagerung entstehen, sondern auch durch den Mißbrauch von abführenden und harntreibenden Mitteln. Der Mißbrauch führt zu starken Störungen des Elektrolythaushaltes.

Auch bei Magersüchtigen, deren Gewichtsabnahme nicht lebensbedrohlich ist, kann es sein, daß der chronische Hungerzustand erst beseitigt werden muß, bevor eine geeignete Therapie beginnen kann. Hunger beeinflußt das Denken und Handeln und kann es soweit verstellen, daß eine sinnvolle Therapie unmöglich ist.

Magersüchtige dürfen hierbei allerdings nicht gezwungen werden bis zum Normalgewicht zuzunehmen. Diese erzwungene Gewichtszunahme kann schlimmstenfalls zu Depressionen und Suizidgefährdung führen. Oftmals kann erst nach diesen Notmaßnahmen eine Behandlung im eigentlichen Sinne beginnen.



Ambulante Psychotherapie
Psychotherapie ist ein Weg der Bewältigung von Magersucht. Es gibt die Möglichkeit an einer Einzel- oder Gruppentherapie teilzunehmen. Ob eine Einzeltherapie oder eine Gruppentherapie durchgeführt wird, hängt davon ab, welche Form der Therapie für den Einzelfall als geeignet beurteilt wird.

Einzeltherapie findet meist 1 bis 2 mal wöchentlich statt. Hier hat man die Möglichkeit, gemeinsam mit TherapeutenInnen Probleme zu besprechen und aufzuarbeiten.

In den Gruppensitzungen sind neben den TherapeutenInnen noch andere Gruppenmitglieder anwesend. Meist trifft sich die Gruppe einmal pro Woche für 2 Stunden. Die TherapeutenInnen greifen während der Sitzungen regulierend in das Geschehen ein, geben Denkanstöße und helfen die richtigen Fragen zu stellen. Die Gruppe kann aus Mitgliedern bestehen, die alle an einer Essstörung leiden oder aus Mitgliedern mit unterschiedlichen Problematiken.



Stationärer Klinikaufenthalt
Ein stationärer Klinikaufenthalt wird dann erforderlich, wenn eine akute Gesundheitsgefährdung besteht. Weitere Gründe für einen Klinikaufenthalt bei Magersucht sind zusätzliche Medikamentenabhängigkeit oder ähnliches. In den Krankenhäusern findet Psychotherapie i.d.R. als Einzel- und Gruppentherapie statt. Meist in konzentrierterer Form als dies ambulant möglich ist. Durch den Klinikaufenthalt wird der Alltag zu Hause gelassen, was für eine Gesundung förderlich sein kann.

Vor Aufnahme in eine Klinik, sollte man sich über das jeweilige Therapieangebot der Klinik informieren und die Kostenübernahme klären. Dafür ist die Krankenkasse oder der Rentenversicherungsträger zuständig. Häufig haben die Kliniken bestimmte Aufnahmevoraussetzungen, welche erfragt werden können.

Suchtverhalten - ... Teil 2.2 Magersucht = Anorexia nervosa

URSACHEN DER MAGERSUCHT

In der Literatur existieren unterschiedliche Erklärungsmodelle zur Erklärung der Ursachen von Magersucht. Es gibt keinen universellen Ansatz. Nachfolgend werden vorerst drei allgemein akzeptierte Ansätze aufgeführt.

Familiendynamisches Erklärungsmodell
Die Familiendynamik betrachtet das System Familie als Ganzes und
untersucht die Interaktionen zwischen den Familienmitgliedern. Die Magersüchtigen werden nicht isoliert betrachtet, sondern im Familienkontext, z. B. die Beziehung zu Eltern und Geschwistern.

Magersucht tritt häufig in Familien mit starken Bindungen auf, in denen ein großes Harmoniebestreben herrscht. In diesem Familiensystem haben Magersüchtige als Symptomträger eine wichtige Funktion. Die Krankheit kann zur Aufrechterhaltung des Familienzusammenhaltes sowie der Ableitung von Spannungen und Konflikten dienen. Die Anforderungen an die Familienmitglieder sind in solchen Bindungsfamilien sind in der Regel sehr hoch. […]

Intrapsychische und intrapersonelle Selbstbehauptung
Aufgrund einer "Überangepaßtheit" in der Kindheit entwickeln einige Magersüchtige später ein Ohnmachtsgefühl gegenüber dem eigenen Körper. Häufig können Magersüchtige nur über die Kontrolle des eigenen Körpers und der Überwindung der Hungergefühle sich erleben. Aus diesem Grund gewinnt die Beschäftigung mit dem Körpergewicht an enormer Bedeutung.

Psychoanalytische - Triebtheoretische Erklärung
Dieses Modell versteht die Magersucht als eine Form der Abwehr sexueller Wünsche und als die Möglichkeit, psychosexuelle Entwicklungskrisen in der Pupertät zu beenden, um damit in die scheinbar heile Kinderwelt zurückzukehren.

Anzeichen dafür sind, daß der Körper um seine sekundären Geschlechtsmerkmale beraubt wird. So wird die sexuelle Signalwirkung des Körpers reduziert. Ebenso bestätigt das Ausbleiben der Monatsblutung die oben genannte These. Sexuelle Regungen werden bei Magersüchtigen häufig nicht oder angstbesetzt wahrgenommen.